Was machen, wenn sich das Kind einen “Prinzessinnenvirus” eingefangen hat?

Was machen, wenn sich das Kind einen “Prinzessinnenvirus” eingefangen hat?

Post von Meli

Jetzt sind mir schon ein paar Mal Mütter begegnet, die mir unter Leid geklagt habe, dass ihre Töchter ganz angetan von den Prinzessinnen sind und natürlich selber gerne eine Prinzessin wären. Besagte Mamas sind ratlos, wie sie mit dem Phänomen umgehen sollen und fragen sich ob sie dem entgegensteuern müssen. In diesem Post möchte ich zum einen die Thematik Prinzessinnen beleuchten und zum anderen habe ich euch unter Empfehlungen einiges an alternativen Material aufbereitet, welches ihr alleine oder gemeinsam mti euren Kindern ansehen könnt. 

Ich denke, irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo Kinder (vor allem Mädchen) das Thema Prinzessinnen entdecken, welches dank Disney und anderen Firmen ohne Ende gehypt und rege in Umlauf gebracht wird. Grundsätzlich sollen Kinder auch Prinzessinnen sein dürfen, solange wir uns bewusst sind, wofür sie stehen und welche Alternativen wir anbieten können. 

 Nun stellt stellt sich die Frage, was spricht gegen Prinzessinen? 

Sie sind meist (fast immer) SEHR hübsch (= entsprechen dem gängigen Schönheitsideal), lieb, freundlich, hilfsbereit, treu, selbstlos und so weiter….

Gegen diese Eigenschaften ist generell nichts einzuwenden und sie können teilweise auch einen positiven Vorbild Effekt haben. 

Leider beinhaltet das Prinzessinnenklischee auch einige negative Aspekte, auf die ich hier näher eingehen möchte: 

1) Prinzessinnen sind selten aktive Personen in einer Geschichte. Oft werden sie zu Opfern (Schneewittchen, Dornröschen, Aschenputtel, Ariel) und müssen von einem Helden oder Prinzen gerettet werden. Sich von einem Mann retten zu lassen, erfüllt mit Sicherheit alle Romantikanforderungen. Alltagstauglich ist es jedoch nicht im Gegenteil. Ich wünsche mir durchaus, dass meine Tochter Unterstützung von ihrem/ihrer Zukünftigen erhält, jedoch hoffe ich nicht, dass sie ständig gerettet werden muss. Ziel sollte es doch sein, dass sie in der Lage ist ein selbstständiges und unabhängiges Leben zu führen. 

2) Die meisten Prinzessinnen geben ihr Leben für ihren Mann auf. Ariel verlässt zum Beispiel ihre Heimat das Meer und ihre Freunde, Sebastian und Fabius. Sie begibt sich an Land, um mit Prinz Erik ihr Leben gemeinsam bestreiten zu können. 

Die Geschichte von Pocahontas liegt einer realen Person zur Grunde. Die Tochter eines indigenen Stammes in der USA, lernt den Briten John Smith kennen. Zwar rettet sie ihn vor der Gefangenschaft ihres Stammes, jedoch begibt sie sich im zweiten Teil (Pocahontas 2) nach England, um dort ein Leben an der Seite ihres Mannes zu führen. 

3) Die meisten Prinzessinnen leiden entweder unter einer bösen Stiefmutter ( Cinderella, Dornröschen, Schnewittchen) oder haben nur noch einen Vater (Ariel, Pocahontas)

Fazit ist sodann, dass die Väter besorgt sind um ihre Töchte, ihre Töchter ihnen beweisen, dass sie die wahre Liebe gefunden haben und die Väter schlussendlich zustimmen und die Töchter in die Obhut ihrer zukünftigen Ehemänner geben. Meiner Ansicht nach erwecken diese Geschichten den Anschein als wären Töchter nicht alleine lebensfähig und bräuchten immer einen Mann an ihrer Seite. 

Bei genaurer Betrachtung der Stiefmütter entsteht der Eindruck, als gebe es nur schlecht gesinnte Stiefmütter, die ihren Stieftöchter absolut Nichts gönnen und ihnen nur Missgunst entgegenbringen. Die heutige Scheidungsrate liegt bei circa 50 % . Patchworkfamilien nehmen zu. In Patchworkfamilien gibt es auch Stiefmütter, liebevolle und wohgesinnte. Das darf nicht vergessen werden. 

Im Tab, Emfpehlungen und Links, habe ich euch ein paar alternative Inputs zum Thema Prinzessinnen bereit gestellt. 

Teil 2 des Prinzessinnen Post folgt, wo ich mir noch ein paar Gedanken zu Mulan, Esmeralda und die Eiskönigin machen werde:)

(Quelle: Foto https://www.elbenwald.de/Blog/Disney-Prinzessinnen-Frauenbilder-fuer-jede-Generation

Buchempfehlung: 

Olivia ist doch keine Prinzessin (ab 5 Jahren)

Good Night Stories for Rebel Girls 

Andere Helden/Andere Prinzessinnen (Otros heroés/Otras princesas) von Nadia Fink, leider nur auf Spanisch verfügbar..

Unerschrocken 1 und 2 (ab 14 Jahren) von Pénélope Bagieu 

Podcastempfehlung:

Wie Feministische Mädchen großziehen? Eine Podcastfolge

Artikelemfpehlung:

Anti-Prinzessinnen Artikel über die Autorin Linnea 

Anti-Prinzessinnen Bilder 

 

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