Aus dem Fenster und in den Spiegel schauen können

Das ist es, was Nachhaltigkeit für mich bedeutet: Ich möchte ein gutes Leben führen, aber ohne das Gefühl haben zu müssen, auf Kosten meiner Mitmenschen, zukünftiger Generationen oder globaler Ökosysteme zu leben.

Begonnen hat bei mir alles mit einer Reise nach Neuseeland 2009. Schon damals wusste ich, dass Flugreisen nicht gerade klimafreundlich sind, aber naiv wie ich war, dachte ich, ich könnte das schon wieder ausgleichen, wenn ich mich danach ein bisschen anstrenge. Schließlich hielt ich mich ja schon für einen recht umweltbewussten Menschen. Wieder zurück habe ich mich also daran gemacht, meinen ökologischen Fußabdruck zu berechnen, um herauszufinden, wie lange ich denn nun brav mit dem Fahrrad zur Uni fahren und mich vegetarisch ernähren muss, um meine Flugreise zu kompensieren. Und musste feststellen: von einem nachhaltigen Lebensstil, geschweige denn der Möglichkeit, irgendetwas auszugleichen, war ich weit entfernt. Statt desillusioniert aufzugeben, habe ich aber begonnen, nach und nach alle Bereiche meines Alltags ressourcen- und klimaschonend zu gestalten. Meine Erfahrungen aus diesem (noch andauernden) Prozess, möchte ich in diesem Blog mit euch teilen.

Es geht bei Nachhaltigkeit nicht nur um Klimaschutz, der exorbitant steigende Ressourcenverbrauch und der dramatische Biodiversitätsverlust der letzten Jahre sind mindestens ebenso drängende Probleme, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die allermeisten Maßnahmen, die man setzen kann, wirken sich aber auf alle diese Aspekte positive Effekte. Das ist die erste gute Nachricht. Die zweite gute Nachricht ist, dass Nachhaltigkeit oft gar keine riesigen Lebensumstellungen wie als Selbstversorger in den Wald zu ziehen erfordert, oder besonders teuer ist, sondern sich relativ einfach in den Alltag integrieren lässt.

Obwohl ich mich bemühen werde, am Ende jedes Beitrags auch ein paar praktische Tipps aus meiner persönlichen Erfahrung zu geben, soll das Hauptziel des Ecoblogs nicht so sehr sein, Alternativen für nachhaltige Produkte, Geschäfte, etc. zu bewerben, denn dazu gibt es bereits eine Vielzahl hervorragender Blogs und Publikationen. Vielmehr geht es mir darum, die Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Fragen und Zusammenhänge zu lenken. Es gibt nicht den einen „richtigen“ nachhaltigen Lebensstil, aber je mehr Menschen sich Gedanken machen, für sich selbst akzeptable Lösungen finden und sich darüber austauschen, umso erfolgreicher werden wir sein, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.

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